30 Jahre „Sonne ohne Reue“

Entwicklung der Hautkrebs-Vorsorge und -Therapie in Österreich

1988 organisierte die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie die erste „Vorsorgekampagne Melanom“. Im Laufe der Jahre wurde die Aktion „Sonne ohne Reue“, die jährlich gemeinsam mit der Österreichischen Krebshilfe durchgeführt wird, das Markenzeichen der Hautkrebsaufklärung in Österreich. Zahlreiche Aktivitäten haben in den vergangenen 30 Aktionsjahren zu einem erhöhten Bewusstsein der Bevölkerung über die Gefahren der Sonne, die Notwendigkeit des Sonnenschutzes und die regelmäßige Kontrolle der Haut geführt.

Es begann im Jahre 1988, als unter der ÖGDV Präsidentschaft von Univ.-Prof. Dr. Herbert Hönigsmann die Arbeitsgruppe Melanom unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Hubert Pehamberger beauftragt wurde, gemeinsam mit der österreichischen Ärztekammer unter der Präsidentschaft von Dr. Michael Neumann die erste Vorsorgekampagne Melanom zu organisieren. Sehr bald kam die Unterstützung der Österreichischen Krebshilfe unter der Präsidentschaft von Univ.-Prof. Dr. Heinrich Holzner hinzu. Nach langer Diskussion einigte man sich auf den Titel „Sonne ohne Reue“, der bis heute als das Markenzeichen der Hautkrebs-Aufklärungsaktivitäten in Österreich gilt.

30 Jahre Sonne ohne Reue – eine Bilanz

Viel ist in diesen 30 Aktionsjahren geschehen: Rund 1,5 Millionen Informationsbroschüren und Folder wurden verteilt, zahlreiche Veranstaltungen an öffentlichen Plätzen und Bädern organisiert, spezielle Aufklärung an Kindergärten und Schulen geleistet. Nicht zuletzt auch dank der Unterstützung der Medien wurde das Thema Hautkrebsvorsorge immer präsenter. Wiederkehrende Artikel in Print, Rundfunk und Fernsehen erinnerten die Bevölkerung an effizienten Sonnenschutz.

„Die Botschaft der Aktion blieb in all den Jahren bestehen: Das Melanom ist heilbar, wenn es frühzeitig erkannt und entfernt wird,“ erklärt Krebshilfe Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. Die Früherkennung gilt nach wie vor als „Therapie der Wahl“ – auch im Hinblick auf die phänomenalen Heilungserfolge, die durch die bahnbrechende Weiterentwicklung der biologischen Therapeutika in den letzten Jahren erzielt werden. „Mehrere Umfragen der Österreichischen Krebshilfe haben gezeigt, dass diese Botschaft auch bei der Bevölkerung angekommen ist,“ so Sevelda. Die Kampagnen „Sonne ohne Reue“ haben zu einem erhöhten Bewusstsein der Bevölkerung über die Gefahren der Sonne, die Notwendigkeit eines effizienten Sonnenschutzes und die regelmäßige Kontrolle der Haut im Hinblick auf verdächtige Pigmentläsionen geführt (Spectra: „Krebs in Österreich“ 1995 / 2005 / 2015).

Hautkrebs in Österreich

Bereits 4 Prozent aller krebserkrankten Menschen in Österreich leiden an Melanomen der Haut, Tendenz steigend. Erhielten im Jahr 1988 zum Start der Aktion insgesamt 928 Menschen die Diagnose „malignes Melanom“, so verzeichnete man im Jahr 2014 bereits 1.794 Neuerkrankungen (Statistik Austria). Die Hautkrebs-Todesfälle nehmen – im Vergleich zu den Neuerkrankungen – kaum zu (1988: 216, 2014: 310; Statistik Austria), denn viele Erkrankungen werden heute früher entdeckt. Die gängige Untersuchung und digitale Dokumentation von pigmentierten Läsionen (Muttermale und Melanom) mittels Hautmikroskopie erzielt eine deutliche Verbesserung der Früherkennung.

Rechtzeitig erkannte und operierte Melanome können eine vollständige Heilung bedeuten – die Früherkennung hat besonderen Stellenwert. Diese zentrale Botschaft ist in den letzten 30 Jahren angekommen: „Die Österreicher achten heute viel mehr auf mögliche Veränderungen ihrer Haut,“ bekräftigt der „Vater“ der Aktion „Sonne ohne Reue“, Univ. Prof. Dr. Hubert Pehamberger. „Durch Achtsamkeit und Früherkennung überleben heute vier von fünf Patienten selbst die gefährlichste Variante von Hautkrebs, das maligne Melanom,“ so Pehamberger.

Im Zuge der jahrelangen Präventionsarbeit konnte auch in Österreich eine signifikante Reduktion der mittleren Eindringtiefe aller entfernten Melanome um ein Drittel nachgewiesen und somit eine bessere Prognose erzielt werden.

Therapie des Hautkrebses

Die Therapie der Wahl von Hautkrebs ist das frühzeitige Erkennen und die ausreichende dermato-chirurgische operative Entfernung (Exzision). „Durch diese Maßnahme können mehr als 90% aller Patienten geheilt werden,“ erklärt Pehamberger.

Kommt es dennoch zum Auftreten von Metastasen, ist die Situation nicht aussichtslos. Die Therapie des Hautkrebses ist durch die Errungenschaften der zielgerichteten Krebstherapie in den letzten Jahren wesentlich verbessert worden: „Es stehen uns heute Medikamente zur Verfügung, die Melanommetastasen in etwa 70% der Fälle beeinflussen und langfristige Remissionen und sogar Heilungen erzielen können,“ so Univ.-Prof. Dr. Hubert Pehamberger. Es handelt sich hier um zielgerichtete „targeted therapies“, die einerseits Abwehrzellen, T-Lymphozyten, hemmende Strukturen (CTLA4, PD1), blockieren und damit die Wirkung dieser Zellen erhöhen. Andererseits blockieren sie direkt an der Tumorzelle befindliche Strukturen (b-Raf, Mek) und können somit das Wachstum der Zelle hemmen (Kinase Inhibitoren).

Auch beim Basalzellkarzinom ist durch Beeinflussung des Hedghog Inhibitors in den seltenen Fällen der Metastasierung eine vollkommene Remission möglich.

Sonne ohne Reue 2017: Information, Aktion und Social Media im Mittelpunkt

Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie setzen bei der Ausrichtung der Jubiläumskampagne auf Alterprobtes und auch auf Neues. Zentrales Informations-Element ist auch heuer wieder die neu aufgelegte Krebshilfe-Broschüre „Sonne ohne Reue“. Sie bietet umfangreiche Informationen zum Thema Hautkrebsvorsorge und ist kostenlos in allen Apotheken, bei Dermatologen und der Krebshilfe erhältlich.

Auch die Aufklärung an Kindergärten und Schulen bildet heuer wieder Schwerpunkt der Aktion. Die Krebshilfe informiert dabei Kinder über den richtigen Umgang mit der Sonne. Denn gerade die Hautschäden in der Kindheit und Jugend legen oftmals den Grundstein einer Hautkrebserkrankung.

Jubiläumsaktion: „Ein Zeichen fürs Leben“

Mit der Jubiläumsaktion bringen Krebshilfe und Dermatologen „Sonne ohne Reue“ ins moderne Informationszeitalter und setzen dafür neben der neuen Website www.sonneohnereue.at auch gezielt Social Media ein. In enger Kooperation mit der MedMedia Verlags und Mediaservice GmbH sowie dem Österreichischen Apothekerverband wurde dafür die Social Media-Aktion „Ein Zeichen fürs Leben“ geschaffen. Sie zeigt auf, wie unerlässlich Sonnenschutz für die Haut ist und soll möglichst viele Menschen zum Mitmachen animieren: Ein Sonnencreme-Punkt auf der Nase oder eine Sonne am Rücken der Liebsten, als „Zeichen fürs Leben“. Unter www.faceboook.com/SonneOhneReue soll damit eine bunte Mischung aus Selfies zum gesunden Umgang mit der Sonne entstehen.

Danke den Kooperationspartnern:

Österreichische Apothekerkammer, La Roche Posay, MSD, MedMedia Verlags und Mediaservice, Österreichischer Apothekerverband

Weitere Informationen unter:  www.sonneohnereue.at

Sonne ohne Reue 2017:

Broschüre “Sonne ohne Reue”:

Download unter www.sonneohnereue.at oder gratis Bestellung unter www.krebshilfe.net

 

Aktionstage an Schulen / Kindergärten durchgeführt von den Landesvereinen der Österreichischen Krebshilfe in ganz Österreich:

Termine unter www.sonneohnereue.at/aktuelles

Aktion “Ein Zeichen fürs Leben”:

Sonnencreme-Selfies unter www.facebook.com/SonneOhneReue

Kontakt:

Österreichische Krebshilfe
Geschäftsführung Mag. Martina Löwe
Tuchlauben 19/10, 1010 Wien
E-Mail: loewe(at)krebshilfe.net Tel. 01/7966450

Österreichische Krebshilfe Burgenland

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an

Mag. Andrea Konrath
Geschäftsführung
Österreichische Krebshilfe Burgenland

Tel: 0650/244 08 21
E-Mail: office(at)krebshilfe-bgld.at