35 Jahre "Sonne ohne Reue"

1988 organisierte die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie die erste „Vorsorgekampagne Melanom“. Mittlerweile ist die Aktion „Sonne ohne Reue“ DAS Markenzeichen rund um die Awareness für Hautkrebs-Vorsorge und -Früherkennung in Österreich.

Zahlreiche Aktivitäten in den vergangenen 35 Jahren haben zu einem erhöhten Bewusstsein der Bevölkerung über die Gefahren der Sonne, die Notwendigkeit des Sonnenschutzes und die regelmäßige Kontrolle der Haut geführt.

Im Jahr 1988 organisierte die Arbeitsgruppe Melanom der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Hubert Pehamberger gemeinsam mit der österreichischen Ärztekammer unter der Präsidentschaft von Dr. Michael Neumann die erste „Vorsorgekampagne Melanom“. Sehr bald kam die Unterstützung der Österreichischen Krebshilfe unter der Präsidentschaft von Univ.-Prof. Dr. Heinrich Holzner hinzu. Gemeinsam einigte man sich auf den Titel „Sonne ohne Reue“, der bis heute das Markenzeichen der Hautkrebs-Aufklärungsaktivitäten in Österreich ist.

 

35 Jahre „Sonne ohne Reue“ – eine Bilanz

Viel ist in diesen 35 Aktionsjahren geschehen: Rund 2 Millionen Informationsbroschüren und Folder wurden verteilt, zahlreiche Veranstaltungen an öffentlichen Plätzen und Bädern organisiert, spezielle Aufklärung an Kindergärten und Schulen geleistet. Nicht zuletzt auch dank der Unterstützung der Medien wurde das Thema Hautkrebsvorsorge immer präsenter. Wiederkehrende Artikel in Print, Rundfunk und Fernsehen erinnern seit 1988 die Bevölkerung an effizienten Sonnenschutz.

„Die Botschaft der Aktion blieb in all den Jahren bestehen: Das Melanom ist heilbar, wenn es frühzeitig erkannt und entfernt wird,“ erklärt Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda,Präsident der Österreichischen Krebshilfe. Die Früherkennung gilt nach wie vor als „Therapie der Wahl“ – auch im Hinblick auf die guten Heilungserfolge, die durch die bahnbrechende Weiterentwicklung der Therapie des Melanoms in den letzten Jahren erzielt werden. „Mehrere Umfragen der Österreichischen Krebshilfe haben gezeigt, dass diese Botschaft auch bei der Bevölkerung angekommen ist,“ so Sevelda. Die Kampagne „Sonne ohne Reue“ hat zu einem erhöhten Bewusstsein der Bevölkerung über die Gefahren der Sonne, die Notwendigkeit eines effizienten Sonnenschutzes und die regelmäßige Kontrolle der Haut im Hinblick auf verdächtige Pigmentläsionen geführt (Quelle: Spectra: „Krebs in Österreich“ 1995 / 2005 / 2015).

Aber auch bei anderen Themen rund um Hautkrebs-Vorsorge konnten in den letzten 35 Jahren dank der Aktion „Sonne ohne Reue“ Erfolge erzielt werden: Beispielsweise sind für Kleinkinder in den heimischen Kindergärten die „3 H‘s“ (Hut, Hemd, Hose) und der Umgang mit Sonnenschutz dank dem Einsatz der „Sonnenfeen“ keine Fremdwörter mehr. Oder haben immer mehr heimische Betriebsärzt:innen mittlerweile den Fokus auf den Schutz all jener Mitarbeiter:innen gelegt, die tagtäglich unter freiem Himmel arbeiten und damit UV-Strahlen ausgesetzt werden. Und das bereits Ende August 2010 von allen fünf Parlamentsparteien verabschiedete Solarium-Verbot für Jugendliche unter 18. ließ letztendlich die damalige Jugendbewegung der braungebrannten „Krocher“ verschwinden.

„Die Österreicher:innen achten heute viel mehr auf Sonnenschutz und mögliche Veränderungen ihrer Haut,“ so Univ.-Prof. Dr. Erika Richtig, Dermatoonkologin und Vorstandsmitglied der Österreichischen Krebshilfe. „Durch Achtsamkeit und Früherkennung überleben heute vier von fünf Patient:innen selbst die gefährlichste Variante von Hautkrebs, das maligne Melanom.“

 

Hautkrebs in Österreich

Bereits 4 Prozent aller krebserkrankten Menschen in Österreich leiden an Melanomen der Haut, Tendenz steigend. Erhielten im Jahr 1988 zum Start der Aktion insgesamt 928 Menschen die Diagnose „malignes Melanom“, so verzeichnete man im Jahr 2020 bereits 1.618 Neuerkrankungen (Statistik Austria). Die Hautkrebs-Todesfälle nehmen – im Vergleich zu den Neuerkrankungen – kaum zu (1988: 216, 2020: 374; Statistik Austria), denn viele Erkrankungen werden heute früher entdeckt. Die gängige Untersuchung und digitale Dokumentation von pigmentierten Läsionen (z.B. Muttermale) mittels Auflichtmikroskopie erzielt eine deutliche Verbesserung der Früherkennung. Im Zuge der jahrelangen Präventionsarbeit konnte auch in Österreich eine signifikante Reduktion der mittleren Eindringtiefe aller entfernten Melanome um ein Drittel nachgewiesen und somit eine bessere Prognose erzielt werden.

 

„Sonne ohne Reue“ 2023: Information, Digitalisierung und Patient:innen im Mittelpunkt

Die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie setzen bei der Jubiläumskampagne auf Alterprobtes und auf Neues. Zentrales Informations-Element ist auch heuer wieder die neu aufgelegte Krebshilfe-Broschüre „Sonne ohne Reue“. Sie bietet umfangreiche Informationen zum Thema Hautkrebsvorsorge und ist kostenlos in allen Apotheken, bei Dermatolog:innen und der Krebshilfe erhältlich. Die Aufklärung an Kindergärten und Schulen bildet auch heuer wieder Schwerpunkt der Aktion. Die Krebshilfe informiert dabei Kinder über den richtigen Umgang mit der Sonne. Denn gerade die Hautschäden in der Kindheit und Jugend legen oftmals den Grundstein einer Hautkrebserkrankung.

Interaktiver Hauttypentest

Um die Einzigartigkeit jeder Haut zu unterstreichen und um das Informationsservice der Krebshilfe noch weiter zu digitalisieren, haben Krebshilfe und Dermatolog:innen den interaktiven Hauttypentest entwickelt. Mit der Beantwortung von 10 Fragen zu Haut- und Haarfarbe sowie zum Verhalten der Haut in der Sonne erhält jede Interessentin, jeder Interessent unter www.sonneohnereue.at den individuellen Haut-Typ. Mit der anschließenden Möglichkeit, seinen persönlichen Haut-Typ-Avatar zu erstellen, kann damit auch in den sozialen Medien ein wichtiges Zeichen zum gesunden Umgang mit der Sonne gesetzt werden.

Buch: Mutmacher:innen, den Krebs mutig ins Auge fassen

In dem Buch „Mutmacher:innen. Den Krebs mutig ins Auge fassen“ stellt die Österreichische Krebshilfe gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie zwölf Patient:innen mit der Diagnose Hautkrebs vor. Dabei bekommen sie mit Journalistin und Ö1 Redakteurin Mirjam Jessa (Texte) und Künstlerin Sabine Hauswirth (Fotos) hochkarätige Unterstützung. Die Geschichten der zwölf Mutmacher:innen könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch haben sie sehr viel gemeinsam: Die Diagnose Hautkrebs riss sie aus ihrem Leben, stellte alles auf den Kopf. Für das Buch erzählten sie Mirjam Jessa offen von ihrem Weg. „Diese Begegnungen waren für uns ein großes Geschenk. Danke allen Mutmacher:innen, dass sie uns ihr Vertrauen geschenkt und mutig und offen über ihren Weg gesprochen haben“ freut sich Mag. Martina Löwe, Projektverantwortliche und Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe, bereits über das 4. Buch der „Mutmacher:innen“ Serie.

Mutmacher, Den Krebs mutig ins Auge fassen

Fotos: Sabine Hauswirth Text: Mirjam Jessa
Herausgeber: Österreichische Krebshilfe und Österreichische Gesellschaft für Dermatologie
Echomedia Verlag, ISBN 978-3-903989-46-7
Erhältlich um € 24,90 im Online-Buchhandel (thalia.at, morawa.at, weltbild.at etc.)
Der Reinerlös des Buches geht an die Österreichische Krebshilfe.

 

Danke den Kooperationspartnern:

Die Österreichische Krebshilfe bedankt sich bei den Partnern und Sponsoren der Aktion 2023: Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie, Österreichische Apothekerkammer, La Roche Posay, Beiersdorf, MSD, sanofi, HOFER, „Meine Hautgesundheit“ und SkinScreener. „Viele Player ziehen auch heuer wieder an einem Strang, um das Bewusstsein für Hautkrebs-Vorsorge und -Früherkennung nachhaltig zu stärken,“ so. Martina Löwe. „Ich danke allen für ihren großen Einsatz!“

Weitere Informationen unter:  www.sonneohnereue.at

 

Kontakt:

Österreichische Krebshilfe, Mag. Martina Löwe Geschäftsführung und Projektverantwortliche „Sonne ohne Reue“
E-Mail: loewe(at)krebshilfe.net Tel. 01/7966450

Die Broschüre "Sonne ohne Reue" ist kostenlos in allen Apotheken erhältlich und steht auch zum Download unter "Services" bereit

Österreichische Krebshilfe Burgenland

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an

Mag. Andrea Konrath
Geschäftsführung
Österreichische Krebshilfe Burgenland

Tel: 0650/244 08 21
E-Mail: office(at)krebshilfe-bgld.at