Appen statt Googeln

Zum Weltkrebstag 2014 am 4. Februar fordert die "World Cancer Declaration" unter anderem die aktive Information der Bevölkerung über Vermeidung, Früherkennung und Therapie von Krebs. In Österreich betreibt ein engagiertes Team von Spezialistinnen und Spezialisten schon seit Jahren aktive Informationsarbeit rund um das Thema Krebs. Mit der ersten deutschsprachigen App für KrebspatientInnen erhält diese Informationsarbeit nun eine moderne und innovative Dimension.

Die "World Cancer Declaration" (2013, Cape Town, Südafrika) beinhaltet (neun) Ziele, um eine Reduktion von Krebstodesfällen und Verbesserung der Lebensqualität und Überlebenszeit zu erreichen. Dafür MUSS "Krebs" von den jeweiligen politischen Verantwortlichen in jedem Land zum POLITISCHEN Thema gemacht werden und entsprechende Maßnahmen für eine Vermeidung und Früherkennung der Erkrankung getroffen und der uneingeschränkte Zugang aller KrebspatientInnen zu neuesten Therapien sichergestellt bzw. erhalten bleiben. Die Österreichische Krebshilfe begrüßtin diesem Zusammenhang die Einführung des Österreichischen Brustkrebsfrüherkennungsprogrammes (1.1.2014) und die Aufnahme der HPV-Impfung in das Kinderimpfprogramm (Feber 2014).

Eine der Forderungen in der "World Cancer Declaration" beschreibt die Wichtigkeit, die Bevölkerung besser und aktiver über "Krebs" (Vermeidung, Früherkennung und Therapie) zu informieren. Und diese Forderung besteht zu Recht.

"Rund 30.000 PatientInnen und Angehörige suchen jährlich Rat, Information und Hilfe in den 43 Krebshilfe-Beratungsstellen in ganz Österreich," so Krebshilfe-Präsident Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda. "Die Fragen werden von uns anonymisiert ausgewertet. 75% aller Fragen werden zu der jeweiligen Tumorerkrankung und der Therapie gestellt. Das zeigt uns deutlich, dass PatientInnen und Angehörige nach zusätzlichen Informationen suchen. Bestenfalls wenden sich die Menschen an den behandelnden Arzt oder die Krebshilfe, schlechtestenfalls "googeln" sie im Internet und können dabei leider auch auf ungesicherten und gefährlichen Seiten landen, wo Geschäftemacherei durch das Wecken falscher Hoffnungen im Vordergrund stehen", warnt Sevelda.

"Ich wünsche mir, dass Patienten zu Partnern werden," so Univ. Prof. Dr. Christoph Zielinski. "Sie können aber nur dann mündige Partner sein, wenn sie ausreichende und verständliche Informationen haben. Ein mögliches Informationsmanko auszugleichen ist vorrangig Aufgabe des Therapeuten, aber ich motiviere jeden Patienten, sich auch aktiv zu informieren und Fragen zu stellen. Informierte Patienten und Angehörige sind wichtige Partner beim Leben mit Krebs. Die Zusammenarbeit zwischen Patient, Angehörigem, Krebshilfe und Therapeuten spielt auf jeden Fall eine große Rolle für den Erfolg der Behandlung," so der Krebsspezialist.

"PatientInnen und Angehörige informieren sich heutzutage immer mehr im Internet. Wie wir alle wissen, gibt es dort sehr viel Richtiges, leider aber auch sehr viel Falscheszu finden. Der Laie tut sich schwer, zu überprüfen, ob diese Information richtig oder falsch ist," erklärt Univ. Prof. Dr. Gabriele Kornek, Präsidentin der Initiative "Leben mit Krebs". Die im Jahr 2000 von Prof. Zielinski ins Leben gerufene Initiative hat das primäre Ziel, Interessierten und Betroffenen kompetent und direkt von Experten Informationen rund um die Erkrankung anzubieten. Um dies in Zeiten moderner Kommunikations- bzw. Wissensplattformen auf höchstmöglichem Niveau zu gewährleisten, bietet die Initiative neben bewährten Veranstaltungen auch die Möglichkeit, Experten in Videovorträgen kostenlos auf www.leben-mit-krebs.at zuzuhören, und aus erster Hand Informationen zu neuesten Therapien, Diagnosemöglichkeiten sowie Weiterentwicklungen im Bereich der Hämatoonkologie zu erhalten. "Auf den Websites der Initiative 'Leben mit Krebs' und der Österreichischen Krebshilfe kann man sichersein, unabhängige und richtige Informationen von ExpertInnen zu erhalten. Die neueApp komplettiert nun dieses gesicherte Informationsangebot," so Kornek.

Neue App: KrebsHILFE

Seit Anfang 2013 arbeiten die Österreichische Krebshilfe, die Initiative "Leben mit Krebs" und die Klinische Abteilung für Onkologie an der Klinik für Innere Medizin I als Teil des Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universität Wien und des Allgemeinen Krankenhauses an der 1. deutschsprachigen App für KrebspatientInnen und Angehörige.

Die App "KrebsHILFE" ist eine praktische Hilfe für all jene, dieInformationen über eine Krebserkrankung und Therapie suchen. Sie bietet umfangreiche Hilfestellungen und Tipps zu Themen wie u.a. Nebenwirkungen, Ernährung, Rehabilitation, Krebs und Beruf oder die Soforthilfe der Österreichischen Krebshilfe.

In einer persönlichen Ecke kann der Krankheitsverlauf aufgezeichnet, krankheitsrelevante Ereignisse erfasst und wichtige Termine vermerkt und gemanagt werden. In persönlichen Checklisten können ausgewählte Tipps aus der App direkt abgespeichert und mit Terminen versehen werden. In einem individuellen Tagebuch kann der Verlauf der wichtigsten Nebenwirkungen "Übelkeit", "Müdigkeit","Schmerzen" und die psychische Verfassung eingetragen werden und - auf Wunsch - direkt an den behandelnden Arzt gesendet werden. Ein eigener Bereich mit Entspannungsmusik (dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von Walter Baco und polyglobemusic) rundet das Informations- und Serviceangebot ab.

Die App steht sowohl für Android als auch für iOS-Smartphones und Tablet-Computer in den jeweiligen App-Stores kostenlos zur Verfügung. In der 1. Etappe ist die App für Brustkrebs-, Prostatakrebs- und DarmkrebspatientInnen eingerichtet, bis Ende 2014 wird die App um 9 weitere Krebsarten ergänzt.

"Gesichertes" Informationsangebot rund um Krebs

Die Österreichische Krebshilfe, die Initiative "Leben mit Krebs" und das Comprehensive Cancer Center der Medizinischen Universität Wien und des AKH Wien arbeiten auf dem Gebiet der Information schon seit vielen Jahren eng und engagiert zusammen:

  • "krebs:hilfe" Was 2001 von Univ. Prof. Dr. Christoph Zielinski, Univ. Prof. Dr.Paul Sevelda und Univ. Prof. Dr. Michael Gnant aus der Taufe gehoben wurde,etablierte sich zu DEM führenden Fachmagazin für onkologisch tätige ÄrztInnenin Österreich. Mit 1.1.2014 trat Univ. Prof. Dr. Gabriela Kornek in die Chefredaktion ein.
  • "Informationsbroschüren für PatientInnen und Angehörige". In enger Zusammenarbeit mit den wissenschaftlichen Fachgesellschaften und "Leben mit Krebs" gibt die Österreichische Krebshilfe seit Jahren Informationsbroschüren zu jeder Krebsart, Therapie und Vorsorge heraus.
  • World Wide Web: Umfangreiche und gesicherte Informationen unter www.krebshilfe.net und www.leben-mit-krebs.at und www.onkologie-wien.at für PatientInnen, Angehörige, Interessierte und Medien - und natürlich auch für MedizinerInnen.
  • Patientenveranstaltungen: Zahlreiche Veranstaltungen der Österreichischen Krebshilfe und "Leben mit Krebs" informieren PatientInnen, Angehörige und Interessierte in ganz Österreich über Vermeidung, Früherkennung und Therapie von Krebs. Am 5.4. findet auch heuer wieder der Krebstag im Wiener Rathaus statt. Informationen dazu unter www.leben-mit-krebs.at

Österreichische Krebshilfe Burgenland

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an

Mag. Andrea Konrath
Geschäftsführung
Österreichische Krebshilfe Burgenland

Tel: 0650/244 08 21
E-Mail: office(at)krebshilfe-bgld.at