Aufgrund der Evidenzgrundlage und der Empfehlungen des Nationales Screening-Komitees auf Krebserkrankungen haben die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) ihre Vorsorge-Empfehlungen für eine effektive Darmkrebsvorsorge wie folgt aktualisiert:
Frauen und Männer: ab 45 zur Darmkrebsvorsorge
Neu ist, dass zur Darmkrebs-Vorsorge WAHLWEISE die Koloskopie oder der FIT-Stuhltest empfohlen wird:
• Koloskopie (Darmspiegelung) für Frauen und Männer ab 45 alle 10 Jahre oder
• FIT-Stuhltest (Stuhltest der neuen Generation) ab 45 zumindest alle 2 Jahre
Darmspiegelung = VORSORGE, FIT-Stuhltest = FRÜHERKENNUNG
Krebshilfe und ÖGGH weisen auf die unterschiedliche Zielsetzung der beiden zur Wahl stehenden Untersuchungsmethoden hin. Die Darmspiegelung stellt eine VORSORGE-Maßnahme dar, der Stuhltest dient der FRÜHERKENNUNG. „Die Darmspiegelung bietet den großen Vorteil, dass Polypen als mögliche Vorstufen rechtzeitig entfernt werden können und so die Entstehung von Darmkrebs verhindert werden kann,“ so Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert, Präsident der ÖGGH. „Die Darmspiegelung ist sicher der Goldstandard in der Vermeidung von Darmkrebs,“ so Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. „Die neue Generation der Stuhltests (FIT) ist jedoch ein gutes Angebot für all jene Menschen, die sich möglicherweise nicht zu einer Darmspiegelung entschließen können.“
Darmspiegelung bei Stellen mit Qualitätszertifikat
Um sicher zu sein, dass die Vorsorgekoloskopie in entsprechender Qualität durchgeführt wird, empfehlen Krebshilfe und ÖGGH jene Stellen, die ein „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“ vorweisen. Eine aktuelle Auflistung aller Stellen steht unter www.krebshilfe.net und www.oeggh.at zur Verfügung.
Darmkrebs: Dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen
In den letzten Jahren ist es durch entsprechende Kampagnen und Verbesserungen in Diagnostik und Therapie gelungen, die altersstandardisierten Neuerkrankungen um 20% und die Mortalität durch Dickdarmkarzinom um 30% zu senken. „Trotz dieser Erfolge ist das Dickdarmkarzinom immer noch die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen,“ so Univ.-Prof. Dr. Peter Fickert, Präsident der ÖGGH. „Ich appelliere an Männer und Frauen ab 45, die effektive Darmkrebsvorsorge unbedingt wahrzunehmen. Seien Sie bitte einmal wirklich egoistisch. Seien Sie gesundheitsegoistisch!“ so Fickert.
Rasches und österreichweites einheitliches Darmkrebs-Screening
„Mit dem Slogan „Don’t wait – Warten Sie nicht“ wollen wir auch heuer wieder der Bevölkerung deutlich machen, dass es Leid vermeiden und Leben retten kann, wenn die Möglichkeiten einer effektiven Darmkrebsvorsorge genutzt werden,“ so Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. „Aber gleichzeitig richtet sich der Slogan auch an die gesundheitspolitisch Verantwortlichen, das geplante Darmkrebs-Früherkennungsprogramm rasch und österreichweit einheitlich umzusetzen“, so Sevelda.
Mutmacher:innen – 12 Darmkrebspatient:innen erzählen ihre Geschichte
Am 20.2.2024 präsentierten Krebshilfe und ÖGGH das Buch „Mutmacher:innen – Dem DARMKREBS ein LÄCHELN“ entgegenhalten, in dem 12 Frauen und Männer – darunter auch Bundesminister Johannes Rauch – ihre Geschichte erzählen und damit anderen Mut machen wollen. Alle Informationen zum Buch finden Sie hier
Broschüren „Darmkrebsvorsorge“ und „Darmkrebs“
Beide Broschüren sind kostenlos bei der Krebshilfe unter service(at)krebshilfe.net erhältlich und stehen zum Download unter www.dontwait.at und www.krebshilfe.net zur Verfügung.
Geschlossene Facebook-Gruppe „Darmkrebs Österreich“
Die geschlossene FB-Patient:innengruppe ist ein Zusatzangebot der Krebshilfe zu der täglichen persönlichen, telefonischen oder online-Beratung durch die 63 Krebshilfe-Beratungsstellen. Link für Beitrittsanfragen auf Facebook
Für Rückfragen:
Österreichische Krebshilfe, Doris Kiefhaber
Geschäftsführung & Projektleitung „Don’t wait“
Tuchlauben 19/10, 1010 Wien, Tel. +43-676/502 43 72 , kiefhaber(at)krebshilfe.net, www.dontwait.at; www.krebshilfe.net