Dem Krebs auf der Spur: Neues Krebsforschungs- und Therapiezentrum bildet Brücke zwischen Grundlagen

Wien (OTS) - Ein "Coup" gelang der neu gegründeten Medizinischen Universität Wien mit der Zusammenfassung des Instituts für Krebsforschung (IKF) und der Universitätsklinik für Innere Medizin I (KIM I) Anfang dieses Jahres. Denn mit der Zusammenführung der beiden international renommierten Institutionen konnte ein Krebsforschungs- und Therapiezentrum geschaffen werden, in dem - ganz im Sinne des jungen Forschungsgebietes der Translational Research - Grundlagenforschung und Klinische Forschung eine enge Verbindung eingehen. Und genau diese Zusammenarbeit verspricht für die Zukunft durchschlagende Erfolge im Kampf gegen Krebs.

Die enge Zusammenarbeit von Theorie und Klinik soll entscheidend dazu beitragen, neue Diagnosemöglichkeiten und neue Therapieformen zu entwickeln, das wissenschaftliche Verständnis der Biologie von Krebserkrankungen zu vertiefen und die Versorgung der PatientInnen zu optimieren. Mit der Gründung des neuen Forschungs- und Therapiezentrums an den Universitätskliniken des Allgemeinen Krankenhauses und der Medizinischen Universität Wien (MUW) wurde der immensen Bedeutung dieses Themenkreises Rechnung getragen. "Unser Ziel ist die bestmögliche Behandlung von PatientInnen mit Krebs sowie die Ausweitung des Wissens um Therapieoptimierung, um die Entstehung von Krebserkrankungen und ihrer Behandlung. Mit dem neuen Forschungs- und Therapiezentrum ist ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung getan", so der Vorstand der Klinik für Innere Medizin Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski. Erfolgsgeschichte zweier Institutionen Bereits jetzt publizieren die innerhalb der Klinik für Innere Medizin I (KIM I) zusammengefassten Abteilungen (siehe: http://www.meduniwien.ac.at/innere-med-1) ein Siebentel des wissenschaftlichen Outputs des Allgemeinen Krankenhauses und etwa ein Zehntel der Publikationen der gesamten MUW pro Jahr. Die wissenschaftliche Publikationsaktivität liegt deutlich über derjenigen von Graz und Innsbruck, aber auch über derjenigen von Berlin, München, Heidelberg oder Zürich. Der Auftrag des 1953 gegründeten Instituts für Krebsforschung (IKF) ist, wissenschaftliche Erkenntnisse über Ursachen und Charakteristika von Krebserkrankungen zu gewinnen, dieses Wissen zur Verhütung sowie Heilung der Krebskrankheiten einzusetzen, es in der Lehre zu vermitteln und es in den Dienst der öffentlichen Gesundheitspflege zu stellen. Es werden grundlegende Vorgänge bei der Entstehung und Ausbreitung der Krebserkrankung erforscht: äußere Krebsursachen sowie genetische, molekulare und zelluläre Vorgänge im Organismus, die bei der Krebsentstehung eine Rolle spielen. Die Anwendung dieser Erkenntnisse dient der Entwicklung von Verfahren zur Prävention, Diagnose und Therapie der Krebserkrankungen. Univ.-Prof. Dr. Michael Micksche, Leiter des IKF: "Multidisziplinäre Lösungsansätze sind ein Charakteristikum der modernen Krebsforschung. Das IKF der Medizinischen Universität Wien ist das einzige Institut mit dieser umfassenden Aufgabenstellung in Österreich. Es fungiert im internationalen Rahmen als österreichisches Referenzzentrum. Innerhalb Österreichs wirkt es als nationales Kompetenzzentrum für experimentelle Krebsforschung." Die Anzahl der Publikationen, die Höhe der Impaktfaktoren und die große Zahl der Zitierungen durch nationale und internationale Arbeitsgruppen weisen den Bereich "Krebsforschung" als einen der leistungsstärksten der Medizinischen Universität Wien aus. Prof. Zielinski: "IKF und KIM I sind bereits jetzt führend in der Durchführung klinischer Studien zur Therapieoptimierung von Krebserkrankungen. Dies soll aber weiter optimiert werden, indem gemeinsame Fragestellungen definiert und bearbeitet werden." Kongress schlägt Brücken - Translational Research Die ersten Schritte in diese Richtung wurden bereits unternommen. Am international hochkarätig besetzten Kongress "Tumor Invasion and Metastasis - Bridging Basic and Clinical Research", der vom 11. - 15. März in Wien stattfand, wurde der Beginn einer solchen näheren Zusammenarbeit markiert. Mit der Konferenz war das Ziel verbunden, durch eine engere Verknüpfung der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung die Chancen für eine erfolgreiche Krebstherapie erheblich zu verbessern. Ganz im Sinne dieser Translational Research wurde auf dem Kongress das Problem der Metastasierung angegangen. "Am Schnittpunkt der Erforschung der molekularen Grundlagen und der Entwicklung von Therapiekonzepten hat der Kongress angesetzt, um eine noch effizientere Zusammenführung von theoretischem Wissensgewinn und der Umsetzung zu Therapiestrategien zu diskutieren und durch Ansetzen der Translational Research zu optimieren", so Kongressorganisator Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mikulits, "Höhepunkte der Tagung waren dabei die Präsentationen der aktuellsten Erkenntnisse hinsichtlich der Identifikation und der therapeutischen Interferenz jener Mechanismen, die in der Tumor-Invasivität und der Metastasierung eine tragende Funktion einnehmen." Dem Krebs auf der Spur: Ziele und Aufgaben des neuen Zentrums Die neuen Forschungsschwerpunkte des IKF sind "Zelluläre und molekulare Tumorbiologie" und "Signalübertragung und molekulare zielgerichtete Therapie". Die primäre Aufgabe beider Forschungsschwerpunkte ist die Stärkung des Bereichs Grundlagenforschung in der Onkologie der Medizinischen Universität Wien. Die Forschungsbereiche basieren auf den Entwicklungsperspektiven des IKF und den interdisziplinären Forschungsschwerpunkten der KIM I. Dabei wurde der Schwerpunkt zur Erforschung der zellulären und molekularen Grundlagen der Krebsentstehung und Krebsprogression geschaffen. Der Forschungsschwerpunkt "Signalübertragung und molekulare zielgerichtete Therapie" ist als Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung anzusehen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erforschung von tumorspezifischen Signalwegen und der darauf basierenden Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze. Ziel des bereits bestehenden Forschungsschwerpunktes "Molekulare und zelluläre Grundlagen der Krebsentstehung und -progression" des IKF ist die Charakterisierung von Störungen der Genom-Integrität, der Kontrolle von Zellvermehrung und Zelltod sowie der Zelldifferenzierung während Kanzerogenese, Invasion und Metastasierung. Gerade diesem Thema war der Kongress "Tumor Invasion and Metastasis - Bridging Basic and Clinical Research" gewidmet. Univ.-Prof. Zielinski: "In weiterer Folge sollen aber durch eine enge Vernetzung zwischen Theorie und Klinik die anstehenden Fragestellungen noch näher definiert werden. Für die Theorie soll die Möglichkeit des direkten Zutritts zur klinischen Anwendung im Sinne des Translational Research geschaffen werden. Somit hoffen wir, mit der Schaffung des neuen Krebsforschungs- und Therapiezentrums an den Kliniken des Allgemeinen Krankenhauses Wien und der MUW eine für unser Land einmalige Gelegenheit ergriffen zu haben.' Text und Fotos sind online verfügbar unter:http://www.meduniwien.ac.at/innere-med-1/krebsforschung/user/index.htmWeitere Informationen unterhttp://www.meduniwien.ac.at/innere-med-1http://www.meduniwien.ac.at/innere-med-1/krebsforschunghttp://www.meduniwien.ac.at/iam2005/ Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski, Vorstand Univ.-Klinik f. Innere Medizin I, Leiter Klinische Abteilung f. Onkologie Tel.: 01/ 40 400 - 4445 christoph.zielinski(at)meduniwien.ac.at Univ.-Prof. Dr. Michael Micksche, Institut für Krebsforschung Medizinische Universität Wien Tel.: 01/ 42 77 65 - 160 michael.micksche(at)meduiniwien.ac.atRückfragehinweis: Presse: Barbara Urban und Harald Schenk, medical media consulting b.urban(at)kabsi.at, harald.schenk(at)chello.at Tel.: 0650/518 9 517, Mobil: 0664/160 75 99

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