Krebshilfe und OeGHO bündeln ihre Kräfte in Sachen Nichtraucherschutz – Initiative DON’T SMOKE besteht weiter.
Wien, 30. Mai 2017: Mit Mai 2018 wird Österreich rauchfrei: dazu tragen das Rauchverbot in der Gastronomie und die gesetzliche Anhebung des Schutzalters für den Tabakkonsum auf 18 Jahre entscheidend bei. Bis dahin geht es vor allem um einen besseren Nichtraucherschutz und um Bewusstseinsbildung. Dafür bündeln die Österreichische Krebshilfe und die Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (OeGHO) künftig ihre Kräfte und beleben die Initiative DON’T SMOKE neu.
Die Zahlen und Fakten sprechen eindeutig für ein Leben ohne Rauch: In Österreich sterben rund 10.000 Menschen jährlich und im Durchschnitt um 10 Jahre früher an den Folgen des Rauchens. Tabakkonsum verursacht unter anderem mehr als 15 verschiedene Krebsarten, zerstört die Lunge (COPD) und ist maßgeblich an Herz- und Gefäßerkrankungen sowie vermehrt an Entzündungen und Infektionen beteiligt. Es spricht also alles für ein rauchfreies Leben.
Gar nicht mit dem Rauchen anzufangen, ist dabei die beste Strategie: „Rauchen ist ein erlerntes Verhalten, das zur Gewohnheit, Abhängigkeit und Sucht wird,“ erklärt der Pneumologe Dr. Herwig Schinko, Vorstandsmitglied der Krebshilfe OÖ. „Auch wenn viele Raucher meinen, sie hätten ihr Rauchverhalten unter Kontrolle, begeben sie sich mit jeder gerauchten Zigarette in eine stärkere Abhängigkeit. Ab 25 Jahren Tabakkonsum oder rund 100-150.000 gerauchten Zigaretten stellen sich schleichend Tabakkrankheiten ein.“
Nikotinabhängigkeit kostet viele gesunde Jahre, oftmals auch das Leben. Prominentes Opfer dieser Sucht ist Journalist und wichtigster Mitstreiter der Initiative DON’T SMOKE Kurt Kuch. Er machte seine Abhängigkeit und die daraus resultierende Lungenkrebserkrankung öffentlich. “Rauchen tötet. Es war die schlechteste Entscheidung meines Lebens, mit dem Rauchen zu beginnen. Heute kann ich nur versuchen, mitzuhelfen, dass Österreich zumindest europäisches Niveau erreicht, wenn es darum geht, die fatalen Folgen des Rauchens gering zu halten,“ so Kuch bei der Gründung der Initiative DON’T SMOKE. Kurt Kuch verlor im Jänner 2015 im Alter von 42 Jahren den Kampf gegen seinen Lungenkrebs.
Krebshilfe betreibt Initiative DON’T SMOKE weiter
Dass Österreich in Sachen Nichtraucherschutz zumindest europäisches Niveau erreicht, hat die von der OeGHO ins Leben gerufenen Initiative DON’T SMOKE vor rund zwei Jahren mit dem Anstoß zur Novellierung des Tabakgesetzes erzielt. „Mit Mai 2018 tritt nun endlich das generelle Rauchverbot in der Gastronomie in Kraft,“ sagt Initiator der Initiative Univ.-Prof. Dr. Hellmut Samonigg. „Aber es gibt noch viel zu tun. Daher legen wir die Initiative DON’T SMOKE, die rund 40.000 UnterstützerInnen gewonnen hat, in die Hände der Österreichischen Krebshilfe. Sie war Mitstreiter der ersten Stunde und wird die Initiative in unserem Sinne weiterführen.“
„DON’T SMOKE hat einen wichtigen Stein ins Rollen gebracht und es erstmals geschafft, das Thema Nichtrauchen auf eine breite, gesellschaftspolitische Ebene zu setzen. Wir bedanken uns bei der OeGHO, allen voran bei Hellmut Samonigg, für diese Leistung“, erklärt Krebshilfe Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. Die Österreichische Krebshilfe sieht es als Aufgabe, diese Arbeit fortzusetzen. „Die gemeinsame Forderung auf Anhebung des Schutzalters von 16 auf 18 Jahre wurde bei der LandesjugendreferentInnenkonferenz Ende März d.J. erhört. Das ist ein wichtiger Schritt für den Jugend- und Nichtraucherschutz, denn Raucherkarrieren beginnen in den Teenager-Jahren. Aber es gibt noch viel zu tun“, so Sevelda.
Die Krebshilfe wird auf der Plattform DON’T SMOKE in Zukunft einerseits ihre Aktivitäten zum Thema Nichtrauchen bündeln, andererseits die breite Interessensgemeinschaft dahinter für ihre aktive politische Arbeit zum Nichtraucherschutz in Österreich einsetzen. Finanzielle Unterstützung für den Fortbetrieb von DON’T SMOKE erhält die Krebshilfe dankenswerter Weise von MSD.
Neue Broschüre „Rauchfrei“
Neben der Plattform www.dontsmoke.at informiert die neue Krebshilfe-Broschüre „Rauchfrei“ ausführlich über die möglichen Folgen des Rauchens, Passivrauchens, über E-Zigaretten, Shishas & Co sowie über die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Nichtraucherschutz. Darüber hinaus gibt der darin beinhaltete „Ratgeber für einen erfolgreichen Rauchstopp“ praktische Tipps, Hilfestellungen und wichtige Adressen für alle, die mit dem Rauchen aufhören möchten. Die Broschüre ist kostenlos bei der Krebshilfe erhältlich: Download Broschüre "Rauchfrei.