Wien, am 26.2.2018. Der Monat März ist der Internationale Darmkrebsmonat. Die Darmspiegelung, eine mittlerweile völlig schmerzfreie Untersuchung, sollte für Frauen und Männer ab 50 ein Pflichttermin sein. Die Krebshilfe empfiehlt, die Darmspiegelung an jenen Stellen durchführen zu lassen, die Träger des „Qualitätszertifikates Darmkrebsvorsorge“ sind.
In mehr als 90% aller Fälle sind vor der Entstehung des Karzinoms viele Jahre hindurch Vorstufen in Form von zunächst gutartigen Darmpolypen nachweisbar. "Wenn Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr alle 10 Jahre eine Darmspiegelung durchführen ließen, könnten mögliche Polypen sofort erkannt und abgetragen werden und dadurch die Entstehung von Darmkrebs weitgehend vermieden werden“, so Univ.-Prof. Dr. Michael Gschwantler von der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH).
Keine Ausreden mehr!
Leider finden viele Menschen immer noch Gründe / Ausreden, warum man auf die Darmspiegelung vergessen hat: Stress im Beruf, zu viele andere Termine, man hat ja ohnedies keine Schmerzen, etc. Das kann fatale Folgen haben. „Deshalb appelliere ich an Sie: Keine Ausreden mehr! Nehmen Sie bitte ab Ihrem 50. Lebensjahr das Angebot einer Vorsorge-Darmspiegelung wahr: Aus Liebe zum Leben“, appelliert Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda.
"Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“
„Eine selten durchgeführte qualitativ hochwertige Vorsorgekoloskopie bringt für die Darmkrebsvorsorge mehr als eine häufige Koloskopie mit schlechten Qualitätsstandards“, zitiert Univ.-Prof. Dr. Monika Ferlitsch (ÖGGH) die aktuelle Richtlinie der EU-Kommission. „Nur ÄrztInnen, die den ganzen Dickdarm untersuchen, viele Polypen entdecken und sie richtig entfernen können, können Dickdarmkrebs durch die Darmspiegelung verhindern. Am wichtigsten für die PatientInnen ist die Gewissheit, dass die Untersuchung schmerzlos ist. Alle diese Aspekte werden im Rahmen des „Qualitätszertifikats Darmkrebsvorsorge“ überprüft“, so Ferlitsch. Seit der Einführung der "sanften" Koloskopie ist die Untersuchung dank des Einsatzes einer Prämedikation ("Kurzanästhesie") schmerzfrei.
Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger und die ÖGGH zertifizieren seit 2007 Ärztinnen und Ärzte sowie Spitäler, die bei einem definierten hohen Qualitätsstandard sanfte Koloskopien durchführen. "Aktuell stehen österreichweit 223 zertifizierte Untersuchungsstellen zur Verfügung", so Mag. Alexander Hagenauer, stv. Generaldirektor des Hauptverbandes. "226.300 TeilnehmerInnen haben bereits von der gesicherten Qualität bei der Darmkrebsvorsorge und dem Angebot der sanften Koloskopie profitiert", so Hagenauer.
Placido Domingo
Die Krebshilfe bedankt sich ausdrücklich bei Placido Domingo, der auch heuer wieder ehrenamtlich als Testimonial der Aktion vorsteht und aus eigener Erfahrung an die Bevölkerung appelliert, die Darmspiegelung wahrzunehmen.
Krebshilfe Broschüre "Darmkrebsvorsorge"
Die Krebshilfe informiert in der Broschüre "Darmkrebsvorsorge" ausführlich über die Möglichkeit zur Vermeidung von Darmkrebs. Als besonderer Service für die Bevölkerung werden auch die Kontaktadressen der koloskopierenden Stellen, die ein Qualitätszertifikat besitzen, aufgelistet. Die kostenlose Broschüre steht zum Download zur Verfügung und kann auch per Post angefordert werden. Die Liste der zertifizierten Stellen finden sich auch tagesaktuell auf der Krebshilfe Website www.krebshilfe.net und unter www.oeggh.at.
Aktion „Begehbarer Darm“
Die Österreichische Krebshilfe wird auch 2018 wieder die österreichweite Aktion „Begehbarer Darm“ durchführen. Die Bevölkerung ist eingeladen, das Organmodell zu „begehen“ und dabei Interessantes und Wissenswertes über den menschlichen Darm, mögliche krankhafte Veränderungen im Inneren des Darms - die sich zu Darmkrebs entwickeln können – zu erfahren. Und vor allem zeigt es anschaulich, warum und wie man effektiv Vorsorge betreiben und Darmkrebs verhindern kann! Alle Informationen zu den Veranstaltungen in ganz Österreich finden sich ebenfalls in der o.g. Broschüre.
Bei Rückfragen:
Österreichische Krebshilfe
Doris Kiefhaber & Martina Löwe, Geschäftsführung
Tel. +43-1-796 64 50
Hauptverband der Österreichischen Sozialversicherungsträger:
Dieter Holzweber, PR & Kommunikation
Tel. 01/71132-1120
Dieter.holzweber(at)hvb.sozvers.at
ÖGGH, Arbeitsgruppe Qualitätssicherung
Univ.-Prof. Dr. Michael Gschwantler
Tel. 01/491 50-2401